Geschichtliches

 

 

Nur etwa 10 km nördlich von Oldenburg liegt der Luftkurort Rastede.

Graf Anton Günther von Oldenburg hatte hier im Dreißigjährigen Krieg seine Sommerresidenz eingerichtet. Für das Oldenburger Bürgertum, fasziniert vom aristrokratischen Lebesstil, entwickelte sich Rastede deshalb zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsziel. Durch das erhaltene historische Ambiente - Schloß, Schloßpark und Erbprinzenpalais- ist dieser Residenzcharakter Rastedes auch heute noch spürbar.

 

Das Schloß wird noch immer privat genutzt. Schloßpark, Erbprinzenpalais und Palaisgarten sind von der Gemeinde in Pacht übernommen worden. Im Palais finden regelmäßig Kunstausstellungen und Musik- und Theatervorstellungen statt. Höhepunkt des Rasteder Kulturprogramms sind die Aufführungen der Shakespeare-Company im Palaisgarten.

 

Die Gemeinde Rastede war im Hoch- und Spätmittelalter eine der angesehensten und begünstigsten Klosterortschaften in Norddeutschland. Das Rasteder Kloster, gestiftet von den Oldenburger Grafen, wurde 1091 gebaut.  Es bestand zur Zeit seiner höchsten Blüte aus einer Reihe von Einzelgebäuden, die einen großen Innenhof umschlossen. Im Spätmittelalter geriet das Kloster zunehmend in wirtschaftliche Not.

Im 16. Jahrhundert übernahmen schließlich die Oldenburger Grafen den Klosterbesitz. Graf Anton Günther von Oldenburg baute etwa 1645 das alte Abtshaus zum Sommerschlößchen um und errichtete auf dem Klosterhof einen Mastall mit Gestüt und Reitschule.

1777 ließ Herzog Peter Friedrich Ludwig das Schloß umbauen. Damals erhielt es seine heutige Form. DieGartenarchitekten Bosse legten einen weiträumigen Landschaftsgarten im englischen Stil an. Die vor 200 Jahren gepflanzten 500 Eichen prägen noch heute das Bild des Schlossparks.

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das gegenüber dem Schloß liegende Erbprinzenpalais. Das ursprünglich eingeschossige Landhaus wurde im Jahre 1822 von Großherzog Peter Ludwig zur Erweiterung der Hofhaltung erworben. Das Gebäude wurde mehrmals umgebaut und erweitert und erhielt in den Jahren 1882/83 seine bis heute bestehende Form. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde das Palais gepachtet und umfassend restauriert.

 

Das älteste, heute noch bestehende Bauwerk in Rastede, ist die St. Ullrichs-Kirche, die 1059 von Graf Huno gestiftet wurde. Sie gehört zu den kulturhistorisch bedeutsaamsten Baudenkmälern in Norddeutschland. Sie besitzt eine im norddeutschen Raum einmalige Krypta. die von 10 Säulen getragen wird.